Du würdest auch gerne deine Gedanken aufschreiben, Gefühle reflektieren oder dich kreativ ausdrücken, aber hast noch nicht die passende Journaling Methode gefunden? Es gibt weit mehr als eine Möglichkeit, ein Journal zu führen. Ich stelle dir heute in diesem Quick Guide 5 Journaling Methoden vor und wette, dass auch für dich die Richtige dabei ist. Egal, ob du ein Kreativkopf, Poet oder kein Mensch der vielen Worte bist!
Journaling Methode Nr. 1: Tagebuch
Das klassische Tagebuch ist wohl die bekannteste und älteste Journaling Methode. Dabei schreibst du einfach Tag für Tag auf, was dich beschäftigt, welche Gefühle gerade präsent sind oder was du erlebt hast. Je nachdem, wie deine psychische Verfassung und dein allgemeines Wohlbefinden gerade ist, kann das auch jeden Tag anders aussehen.
Für diese Journaling Methode brauchst du lediglich einen Stift und Papier. Du entscheidest, ob dir einfach ein Block und Kuli reicht oder du dir dafür ein schönes Notizbuch und besondere Stifte zulegen möchtest.
Journaling Methode Nr. 2: Bullet Journaling
Das BuJo ist schon seit einigen Jahren sehr beliebt und die Welle flacht noch lange nicht ab! Kein Wunder, denn es ist irgendwie ein All-in-one-Tool zur Organisation und Selbstreflexion. Ich selbst nutze es auch. In meinem Bullet Journal halte ich Termine fest, reflektiere täglich mein mentales und körperliches Wohlbefinden und dokumentiere mit Habit Trackern meine Routinen und Selfcare.
Da es außerdem ein DIY Journal ist, kann ich so auch meine Kreativität mit einbringen und mich durch die monatlich wechselnden BuJo Themes künstlerisch ausdrücken. Diese wähle ich oft auch spontan nach Themen aus, die mich beschäftigen oder an denen ich gern arbeiten möchte.
Schau dir gerne mal meine monatlichen Bullet Journaling Beiträge und Tipps an, wenn du noch ein bisschen Bullet Journal Inspo brauchst. Außerdem zeige ich dir in meinen Blogposts auch, welche Materialien ich für diese Journaling Methode verwende.
» mehr zu Bullet Journaling auf einzigheartig.de
Journaling Methode Nr. 3: Digital Journaling
Diese Journaling Methode ist im Grunde keine bestimmte Technik, sondern einfach nur eine andere Art und Weise ein Journal zu führen, nämlich digital. Ich führe neben meinem Bullet Journal in Papierform noch ein Digital Journal auf meinem iPad.
Ich nutze dafür die App GoodNotes. Diese ist seit geraumer Zeit sogar kostenlos für bis zu 3 Notizbücher. Wenn du mehr Notizbücher bzw. Journals anlegen möchtest, kannst du die Vollversion wie gewohnt für einmalige 7,99 € im jeweiligen App Store erwerben. Das ist tatsächlich die beste App mit den meisten Funktionen, die ich bisher für digitale Notizen genutzt habe. Bis vor Kurzem habe ich mein digitales Journal in der App CollaNote geführt, die für eine kostenlose App mit einigen Abstrichen auch ganz gut ist.
Falls du kein iPad hast, gibt es für Android Tablets auch die App Noteshelf, die ähnlich aufgebaut ist. Die habe ich früher auf meinem Samsung Galaxy Tab S7+ genutzt.
Dort schreibe ich Einträge, die eher einem Tagebuch ähneln. Oft zeichne ich auch etwas hinein, wenn ich keine Worte finde oder lettere einen Spruch, der gerade zu meinen Gedanken und Gefühlen passt. Irgendwie fällt es mir leichter, das auf meinem iPad zu machen oder auch spontan was reinzukritzeln, da das digitale Format viele Vorteile hat. Zum einen kann ich schnell mal etwas rückgängig machen oder wiederherstellen, die Größe und Position von Zeichnungen verändern oder auch mal Text verschieben, um noch was dazuzuschreiben, wenn später noch ein ergänzender Gedanke auftaucht.
Mein Perfektionismus ist manchmal echt brutal, daher mache ich mir da einfach weniger Gedanken, ob ich mich verschreibe, zu viel Papier verschwende oder meine Kritzelei hübsch genug ist, um in meinem Journal verewigt zu werden. Die digitale Journaling Methode hilft mir also beim Abschalten und dabei meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf zu lassen, ohne Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Ich empfinde das als befreiend.
Dadurch, dass ich das Journal mit dem Apple Pencil trotzdem handschriftlich führe, fühlt es sich im Gegensatz zum Tippen auf meinem MacBook (was übrigens auch eine gute digitale Möglichkeit ist) doch ein bisschen so an, als würde ich ein handschriftliches Tagebuch führen.
Journaling Methode Nr. 4: Micro Journaling
Wenn du gar nicht weißt, was du denn da alles schreiben sollst und generell nicht gerade zum Schriftsteller geboren bist, könnte die Micro Journaling Methode die Richtige für dich sein. Dabei schreibst du über den Tag verteilt einige Sätze oder auch nur Schlagworte auf, die beschreiben, wie du dich gerade fühlst, was dir aktuell durch den Kopf geht oder worauf du heute deinen Fokus legst. Das kannst du machen, so oft du möchtest.
Das könnte zum Beispiel morgens, mittags und abends ein kleiner Mental Health Check-in sein, in dem du kurz schreibst, wie es dir geht und was dich gerade beschäftigt oder was heute passiert ist. Du kannst aber auch ein stündliches Emotions- oder Anspannungsprotokoll führen, vielleicht kennst du das bereits aus der Psychotherapie. Mache auch ruhig jederzeit kleine Notizen, wann immer dir etwas durch den Kopf geht oder du spürst, wie ein Gefühl in dir aufsteigt. Auch ein Dankbarkeitsjournal am Abend ist möglich mit den Top 5 Highlights des Tages.
Diese Journaling Methode kannst du in einem kleinen Notizbuch umsetzen, das du immer dabei hast. Was ich aber viel besser dafür finde, ist die Notizen App von meinem Smartphone. Das habe ich sowieso immer dabei und kann jederzeit etwas eintippen, ohne dass ich einen Stift brauche oder erst eine Unterlage zum Schreiben suchen muss.
Journaling Methode Nr. 5: Scrapbooking
Schreiben ist nicht so deins, du willst aber dennoch deine Eindrücke festhalten? Das geht mit Scrapbooking! Ursprünglich sind Scrapbooks eine Art aufwendig verzierte Fotoalben. Vielleicht kennst du sie auch in Form von Travel Journals, wo neben Urlaubsfotos auch noch Flugtickets oder Eintrittskarten zur Erinnerung mit eingeklebt werden. Das Babyalbum ist genau genommen auch ein Scrapbook.
Du kannst wirklich alles einkleben, was für dich von Bedeutung ist oder auch etwas drumherum Zeichnen, verzieren, beschriften, stempeln usw. To scrap heißt wörtlich übersetzt verschrotten. Ich persönlich finde die sinngemäße Übersetzung Recyceln oder Verwerten passender. Hat dich dein Tageshoroskop oder ein Artikel in der Zeitung berührt oder motiviert? Schneid ihn aus und kleb ihn ein! Hast du Fotos oder Restaurantquittungen von einem tollen Abend? Rein damit! Hast du einen liebevollen Brief oder eine Glückwunschkarte bekommen? Einkleben! Lass deiner Kreativität freien Lauf! Es macht so viel Spaß, Scrapbooks zu gestalten und durchzublättern, um in Erinnerungen zu schwelgen!
Falls du mit einer psychischen Erkrankung wie einer Depression zu kämpfen hast, ist diese Journaling Methode außerdem eine tolle Möglichkeit, schöne Erlebnisse festzuhalten, auf die du immer wieder zurückblicken kannst, wenn du das Gefühl hast, dass alles sch**ße ist und dir einfach nichts Gutes passiert!
Für diese Journaling Methode brauchst du ein Notizbuch oder Fotoalbum, sowie diverse Bastelutensilien, je nachdem wie aufwendig du es verzieren möchtest.
» mehr Materialien für Scrapbooking
5 Tipps für das Journaling
Jetzt kennst du 5 verschiedene Journaling Methoden! Mach deine eigene draus, indem du folgende ergänzende Journaling Tipps befolgst:
- Beginne als Neuling mit Micro Journaling. Je öfter du journalst, desto mehr kommen automatisch Gedanken und Einfälle, die festgehalten werden wollen. Setz dich gerade anfangs nicht unter Druck, ganze Seiten zu füllen!
- Dein Journal, deine Regeln! Vielleicht schreibst du heute einen Roman, machst morgen ein schönes Handlettering und klebst an einem anderen Tag ein paar Fotos in dein Journal! Du musst dich nicht für eine Journaling Methode entscheiden.
- An manchen Tagen schreibe ich schon morgens 3-5 Seiten, an anderen nur ein paar Sätze oder auch mal gar nichts. Es gibt keinen Druck und kein Soll zu erfüllen! Journaling dient deinem psychischen Wohlbefinden! In deiner Me-Time musst du nichts leisten!
- Vielleicht fühlt es sich für dich natürlicher an, deine täglichen Notizen im analogen Terminkalender zu machen, während es dir mit dem Tagebuch in digitaler Form – ähnlich wie mir – leichter fällt, beim täglichen Journaling in den Flow zu kommen. Daneben kannst du unterwegs jederzeit Micro Einträge am Smartphone machen. Welches Medium auch immer gerade für dich passt, nutze es!
- Du musst keine schönen Formulierungen finden und es muss auch nicht immer alles Sinn ergeben und haarklein erklärt sein. Schreib auf, was und wie auch immer es aus deinem Inneren sprudelt. Du schreibst nicht für ein Publikum, sondern für dich!
Bonus-Tipp: Nutze Journalingfragen! Hier findest du 10 Reflexionsfragen, um Schreibblockaden aufzulösen!
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